Züchten oder Vermehren?

Züchter werden ist nicht schwer, Züchter sein dagegen sehr!

Optimismus und Idealismus allein reichen noch lange nicht aus ein guter Züchter zu sein. Schon zu viele meinten allein der Besitz einer Hündin, gepaart mit dem netten Rüden um die Ecke, machen einen Züchter aus. Sie haben damit aber lediglich das Heer der Vermehrer gestärkt!

Um gute Hunde zu züchten bedarf es wesentlich mehr. Ein guter Züchter ist stetig bestrebt die Rasse zu verbessern, scheut keine Mühen und Kosten in der Wahl des Partners und in der Aufzucht der Welpen. Er wird seine Hündinnen nicht durch die berühmte „Rosarote Brille“ sehen, sondern nur mit denen züchten, die absolut gesund sind und dem Standard entsprechen. Hündinnen also, die keine Probleme haben eine Zuchtzulassung zu bekommen und von denen dann auch erstklassiger Nachwuchs erwartet werden kann.
Er sollte wenigstens die wesentlichen Grundsätze der Genetik beherrschen, damit nicht schon der erste Zuchtversuch in einer Katastrophe endet.

Nur wer mit dieser Grundeinstellung an die Zucht herangeht ist ein Züchter!

Zum Züchten braucht man Zeit – viel Zeit, um gut sozialisierte Welpen an verantwortungsbewusste Menschen abzugeben. Wer diese Zeit nicht hat sollte die Hände vom Züchten besser lassen.

Ebenso diejenigen, die den Platz dafür nicht haben. Welpen brauchen Platz, nicht nur im Haus, sondern auch einen ausbruchsicheren Auslauf im Freien. Nur so können sie Ihre Umwelt kennen lernen. Ein gepflegter Ziergarten erträgt keine Meute tatendurstiger Welpen!

Die Wurfkiste im Bad, den Auslauf auf dem Balkon ..... das kann nicht im Sinne einer guten Zucht sein!

Wer also nicht mindestens ein geräumiges Welpenzimmer und einen stabilen Auslauf besitzt und sich nicht mit dem Gedanken eines zusätzlichen Fulltime-Jobs anfreunden kann, der sollte sich besser nicht weiter mit dem Thema Zucht beschäftigen.

Wer einen Rassehund besitzt,
der dem Standard entspricht,
der absolut gesund ist,
der keinerlei Schwierigkeiten hat eine ordentliche Zuchtzulassung zu erhalten;
Wer die notwendige Zeit hat Welpen aufzuziehen,
dessen Räumlichkeiten ein Zuchtvorhaben nicht behindern,
Wer keine Kosten und Mühen scheut,

wird erst gar nicht auf die Idee kommen stammbaumlose Welpen aufzuziehen oder sich an Dissidenz-Vereine zu wenden, die ihm ohne Mindestanforderungen Ahnentafeln ausstellen.

All denen die behaupten, die Ahnentafel des

Verbandes für das Deutsche Hundewesen (VDH)

würde den Hund teurer machen sei gesagt, die kosten für den Bobtail im Club für Britische Hütehunde e.V. lediglich pro Stück 22 Euro! (Stand 04.2009) - teuer ist die Vorraussetzung dafür, eine solche Ahnentafel des VDH überhaupt zu bekommen - und das ist nicht einfach!

Würden all die vielen selbsternannten “Hobbyzüchter” und Vermehrer in Dissidenzvereinen nämlich die Vorraussetzungen dafür haben und könnten die strengen VDH-Zuchtvorschriften erfüllen, dann würden sie diese VDH-Ahnentafeln auch bekommen - und liebend gerne nehmen!

Was ich im Laufe der Jahre zu sehen und hören bekam, ich könnte ein Buch darüber schreiben.

Übrigens! Das Wort 'Ahnentafel' oder 'Stammbaum' ist nicht geschützt, jeder der einen PC und Drucker hat kann sich diese selbst ausdrucken!

Also achten Sie darauf, egal um welche Hunderasse es sich handelt, daß die Welpen Ahnentafeln mit dem Stempel des VDH bzw. im Ausland FCI haben. Lassen Sie sich bereits vor dem Welpenkauf beraten von erfahrenen Hundefreunden.

Es liegt in der Verantwortung des Züchters, seinen Welpen den bestmöglichen Start zu geben, damit gute und wesensfeste Hunde daraus werden. Verhaltensgestörte und kranke Hunde gibt es genug.
Sicher kann auch kein
VDH-Züchter eine Garantie für lebenslange Gesundheit abgeben, aber immerhin sollte er das gute Gewissen haben, alles richtig gemacht zu haben.

Wer Hunde züchtet, lernt viel über Hunde, aber noch mehr über die Menschen!
Whoever breeds dogs, learns a lot about dogs but even more about people!