Ch. Checkpoint Charlie's Cool Cooky   
12 Jahre alt...

Foto: Barbara Kubus                        

Deutscher Jugendchampion
Bundesjugendsieger 1997
Deutscher VDH & Club-Champion

Checkpoint Charlie’s Cool Cooky

gen. Cooler

18.9.1996 - 21.7.2009

HD B (A1/B1)
frei von erbl. Augenkrankheiten März 2003
voll pigmentiert, Wall-Eye
audiometrisch getestet
Vollzahniges Scherengebiss
Schulterhöhe 65 cm

18.9.2007 - Cooler an seinem 11. Geburtstag

Ch. Checkpoint Charlie’s Cool Cooky

Int.Fra.Ch. Larthur Rimbaud of Mary People

Int.Port.Ch. Lamedazottel Just for Fun

Helena Rubinstein of Mary People

Dt.VDH. Ch. Ypsilotte aus der Alten Noris

Int.Ung.Ch. Sweet Expression’s Picturepoint

Dt.VDH.Ung.Ch. Kleopatra aus der Alten Noris

Mein Cooler-Baby 4 Monate alt

Mein C-Wurf bahnte sich an, Lotte bekam die ersten Wehen...aber irgendwie hatte sie Probleme, den ersten Welpen rauszukriegen. Es kamen sehr merkwürdig gurgelnde Geräusche aus dem Geburtskanal...immer wenn ich den Kopf bereits fühlte und die Schnauze sichtbar wurde, machte dieser Welpe einen quietschgurgelnden Alarm, daß ich dachte, da kommt ein Alien! Und wieder hatte die Wehe nicht gereicht und er verschwand abermals. Aber dann - dann war er endlich da! Bereits aus der Eihülle raus und - er schrie, er schrie und krähte, was das Zeug hielt...sowas hatte ich bis zum damaligen Zeitpunkt noch nicht erlebt. Zumindest hatte dieser dicke Junge eines erreicht: Er wurde nun besonders beobachtet, egal, was er auch tat in den nächsten Wochen.
Daß er einen 1A-Biotonus vorzuweisen hatte steht hier außer Frage und er entwickelte sich als äußert überlegener, souveräner Welpe, der seine 5 Geschwister bestens im Griff hatte. Er war nicht der Eyecatcher in dem Wurf, das war eigentlich sein Bruder Chuck Norris, aber er hatte einen ausdrucksstarken, soliden Aufbau mit viel Knochenstärke.

Die Welpen waren gut 6 Wochen alt und eine Freundin kam zu Besuch zum Welpengucken. Ich war gerade in der Küche, da rief sie von draußen, “Du - der Dicke dahinten hat doch tatsächlich gerade am Zaun das Bein gehoben beim Pinkeln!?!” Natürlich glaubt man sowas als Züchter erstmal nicht, bevor man es nicht selbst gesehen hat, aber ich sollte es wiedersehen, nämlich ab sofort täglich - Cooler hat ab der 7. Lebenswoche das Bein gehoben zum Pinkeln! Immer...wirklich, auch wenn es sich recht unwahrscheinlich anhört, aber es ist die reine Wahrheit und nichts als die Wahrheit...! Das war nun schon der zweite Punkt, wo Cooler als ziemlich außergewöhnlich auffiel, nicht umsonst habe ich diesen Namen für ihn gewählt.
Es nahte der Abgabetag der Welpen und eine Familie, die unbedingt einen Rüden mit einem blauen Auge wollten, entschieden sich für seinen Bruder Chuck und irgendwie plumpsten mir damals 10 Steine vom Herzen, obwohl ich eigentlich niemals vorhatte, einen Welpen aus diesem Wurf zu behalten und schon gar keinen Rüden, denn es lebte mein Charlie noch und einen zweiten Rüden wollte ich nicht. Jedenfalls war der Coole “übrig”, hatte noch keine Familie zu dem Zeitpunkt und irgendwie wollte ich das auch gar nicht.

14 Monate alt im schönsten Junghundfell

Cooler auf der Ausstellung

Cooler blieb also erstmal, wuchs heran und wurde immer hübscher. Seine Augen, sein Pigment - einfach faszinierend für mich. Cooler war 7 Monate alt, als ich meinen Charlie völlig überraschend einschläfern lassen mußte. Ich ließ den Coolen vorröntgen, seine Zähne waren perfekt und mein Entschluß stand fest: Er bleibt!
Cooler durchlief erfolgreich die Jüngstenklasse, gewann bei guter Konkurrenz seine Klasse auf dem KCM 1997 in Holland, wurde 1997 auf der Euro-Show Best Puppy in Show, wurde 1997 Bundesjugendsieger, war mit 14 Monaten Deutscher Jugendchampion und wurde Deutscher Club-Champion und Deutscher VDH-Champion. Zum Internationalen Champion fehlt ihm nur noch ein CACIB aus dem Ausland. Spezialzuchtrichter wie Norman Harrison, Gwen Mogford, Joanne Betts, Angie Burrows, Claude Ritter, Charlotte Hoyer, Pauline Barnes, J. Kirk, Mavis Chapman und Sandra Shaw waren begeistert von ihm. Cooler’s Erfolgssträhne wäre mit Sicherheit nicht so schnell abgerissen, wenn ich weiterhin die Lust und Zeit gehabt hätte, mit ihm durch Europa zu reisen.

Thema Deckrüde:

Es war klar, daß ich den Coolen nur behalte, wenn er alle Voraussetzungen zum Zuchtrüden erfüllen würde. Und er tat es! Zwei Züchter in Deutschland haben sich sehr für ihn interessiert und wollten ihn gerne kaufen, aber ich habe ihn nicht mehr hergegeben wollen, nicht für gute Worte und auch nicht für viel Geld, was man mir damals geboten hatte.

Bereits im Alter von einem guten Jahr hatte er die Gelegenheit, seine Potenz und sein Erbgut unter Beweis zu stellen für Dänemark’s erfolgreichste Zucht “Danish Delight” und das Ergebnis konnte sich sehen lassen: 10 prächtige Welpen, wovon letztendlich 3 Hunde bereits wieder in die Weiterzucht gingen.

Mit seiner Tochter Lady habe ich 2 Würfe gemacht und seine Tochter Pepsi hatte bei mir in 2003 einen Wurf von 9 Welpen. (siehe Wurfchronik).

10 kleine Cooler-Kids-Gesichter :-)

Bundesjugendsieger 1997

Wie? Sie meinen, jeder Hund muß auch eine Macke haben??
Klar doch! Cooler haßte den Staubsauger und Silvester
oder bei Gewitter flüchtet er in Mama’s Bett und war nicht mehr aus dem Haus zu kriegen.

 

Da kein Lebewesen vollkommen ist und ich nun mal als offene Haut bekannt bin, will ich auch hier alle Vorzüge und natürlich auch Nachteile vom Coolen erläutern.
Cooler war scheinbar leider genetischer Träger von Taubheit, er hat hörbehinderte Welpen gebracht und nach seinem letzten Wurf mit Naddel habe ich ihn deshalb aus der Zucht genommen. Sein blaues Auge gab er nicht dominant weiter, selbst bei einer gedeckten Hündin mit 2 blauen Augen ergab es 75% braune Augen bei 10 Welpen. Seine Kinder wurden oftmals recht groß, auch wenn die Partnerin selbst eine kleine Hündin war, nicht alle wurden größer, aber doch auffällig viele.
Zu seinen guten Anlagen gehört die Vererbung von massiven Köpfen! Ich reise viel herum, kenne sehr viel andere Rüden, aber kaum einer hat bis heute so einen großen, massiven Schädel gehabt wie der Coole. Ich erinnere mich gerne an einen Hund von damals “Ch. Clan Chieftain vom Karthäuser Hain” - der einzige Bobtail, wo ich jemals so einen Schädel wie den vom Coolen erlebt habe. Genauso verhält es sich mit seinem unschlagbaren Pigment - ein Weißkopf, untendrunter alle Haut völlig schwarz, ein komplett schwarzes Maul. Gerade so ein starkes, dominantes Pigment fehlt heute wieder so vielen Bobtails in der Zucht und ich persönlich finde es so schrecklich, einem Bobtail in schweinchenrosa Augen schauen zu müssen. Dann Cooler’s Knochen - massiv und stark mit extrem tiefem Brustkorb, wie ich es auch bis heute bei kaum einem anderen Rüden mehr fühlen konnte. Cooler wog schlank mit 65 cm Schulterhöhe an die 48 kg...und er bewegte sich dabei mit Leichtigkeit und Grazie, keinesfalls plump und schwerfällig.
Sein Fell - er vererbte ein wunderbares Fell in Farbe und Struktur.
Sein Wesen - absolut souverän, verschmust und anhänglich....was er auch an alle seine Kinder weitergab, frei von jeder Aggression und wesensfest - Mama’s Dicker halt
Aber im Umgang mit seinen Weibern war er ein richtiger Macho und ein beispielhafter Haremswächter!

Zum Schluß kann und will ich es mir nicht verkneifen, noch so einige kritische Bemerkungen zum Thema Deckrüde loszuwerden. Vorweg - Cooler war ein wirklicher beispielhafter Deckrüde, er deckte alles, hauptsache die Dame war heiß. Man konnte dabei an ihm oder der Hündin helfend manipulieren wie man wollte - er ließ sich durch nichts und niemandem vom Decken abhalten - selten haben wir hier für einen Deckakt länger als eine halbe Stunde gebraucht, Cooler war absolut schnellster Deckrüde in Nordkehdingen
Wenn ich jetzt mal davon ausgehe, daß solches Deckverhalten instinktiv zur Arterhaltung angeboren sein sollte und dann so recherchiere, was ich da als langjähriger Züchter schon alles erlebt und gehört habe...
Da werden Rüden unter Mama’s Schoß vorgeholt und doch gebeten, daß sie decken mögen....da werden für teure Gelder Deckhelfer engagiert, die mit zwei Mann und Schemel zum Helfen kommen müssen, den Rüden auf die Hündin zu heben... .da gibt es Rüden, die legen sich einfach daneben und machen nie wieder was, nur weil das Weib kurz “piep” gemacht hat. Eine unendliche Geschichte über degeneriertes Deckverhalten unserer Hunde?

Cooler 3 Jahr alt im schneebedecktem Außendeich

Cooler (rechts) mit seiner Mama Lotte

Im August 2004 habe ich den Coolen nach einer Magendrehung kastrieren lassen, damit er seine Ruhe mitten zwischen den Mädels finden konnte...

© Foto: Tatjana PrawitzKönnen diese Augen lügen ?

Cooler März 2006

„Wir entscheiden uns, uns mit Leben zu umgeben, das zeitlich noch begrenzter als unser eigenes ist. Wir leben in einem zerbrechlichen Kreis, der leicht und oft gebrochen wird. Unfähig, die furchtbaren Lücken zu akzeptieren, würden wir trotzdem nicht anders leben wollen. Wir hüten die Erinnerung als die einzig gewisse Unsterblichkeit, wir werden niemals ganz den notwendigen Grund verstehen."

"We who choose to surround ourselves with lives even more temporary than our own live within a fragile circle, easily and often breached. Unable to accept its awful gaps, we still would live no other way. We cherish memory as the only certain immortality, never fully understanding the necessary plan."

Irving Townsend "The Once Again Prince"

Mein geliebter Cooly!

In den letzten 10 Jahren habe ich vergeblich nach einem so wundervollen Rüden gesucht, wie Du es warst.
Ich habe ihn bis heute nicht gefunden!

Leider mußte ich lernen, in meiner Zucht mit vielen Kompromissen zu leben. Dein spektakulärer Dickschädel wird im wahrsten Sinne des Wortes genau wie Du immer einzigartig bleiben!

Ich liebe Dich...

Ich habe für Cooler eine virtuelle Gedenkstätte einrichten lassen.
 Wer möchte, der kann
hier eine Kerze für ihn anzünden - ich würde mich sehr freuen drüber...

Cooler's Gedenkstätte zuhause bei Tochter Kisses und Enkelin Pepita - danke Ina!